Entwickler nutzen meist eine IDE zur Entwicklung von Programmen. IDE steht für Integrated Development Enviroment, in Deutsch Integrierte Entwicklungsumgebung und bezeichnet eine spezielle Anwendung, die das Entwickeln von Software durch Zusammenführen verschiedener Werkzeuge (Editor, Debugger usw.) vereinfacht. Im Python-Umfeld sind gängige IDEs beispielsweise PyCharm oder Pydev mit Eclipse. Das Problem mit Entwicklungsumgebungen für den Einsteiger ist der Umstand, dass sie die Lernkurve noch mal beträchtlich erhöhen. Zu den ganz normalen Schwierigkeiten mit Sprache und Syntax kommen dann noch Probleme mit verschwundenen Views und falsch konfigurierten Projekten hinzu.
Ein Kompromiss ist die eher leichtgewichtige Entwicklungsumgebung IDLE. Das Werkzeug unterstützt durch Farbgebung und automatische Einrückungen, ist aber nicht schwieriger zu bedienen, als ein einfacher Texteditor. IDLE wird mit Python mitinstalliert und sollte sich durch Ausführen des entsprechenden Programmsymbols im Python-Ordner oder, durch Eingabe des Befehls idle
, von der Kommandozeile aus starten lassen. Nach dem Start erscheint folgendes Fenster:
Das Fenster wird als Shell Window bezeichnet, es unterstützt Eingaben im interaktiven Modus. Die folgenden beiden Zeile führen beispielsweise zur Ausgabe des Wertes 3:
x = 3
print(x)
Für ganze Programme ist das nicht praktikabel, allerdings kann man mittels File > New File einen eingebauten Editor starten (das ist dann das Edit Window). Nach der Eingabe von etwas Code (am einfachsten wieder die beiden Zeilen von oben) und dem Speichern kann das Python-Programm nun bequem über Run > Run Module ausgeführt werden. Das Ergebnis findet sich dann in der IDLE-Shell, also im interaktiven Fenster.
Wer sich den Inhalt des Edit-Windows genauer anschaut, wird feststellen, dass der print-Befehl farblich vom Rest abgehoben ist. In komplexeren Programmen ist dieses Syntax-Highlighting zum Suchen von Fehlern oder Verstehen des Codes ganz hilfreich. Ein anderes praktischen Feature des Editor-Fensters von IDLE ist das Auto-Vervollständigen. Zum Ausprobieren einfach mal pri im Fenster tippen und dann die Tab-Taste betätigen. Die drei Buchstaben werden zu print vervollständigt.
Das wohl wichtigste Feature ist aber der Debugger. Über das Kontextmenü lassen sich im Edit-Window Breakpoints setzen. Öffnet man nun im Shell-Fenster mit Debug > Debugger das Debug Control-Fenster, hält bei der nächsten Ausführung die Abarbeitung des Programms am Breakpoint an. Der Entwickler hat dann die Möglichkeit den Inhalt der Variablen zu inspizieren und das Programm schrittweise abarbeiten zu lassen.